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Konfliktagentur im Sprengelkiez – Stadtteilmediation Wedding

Foto: Peter Kölber

Dass es diese Gruppe so lange gibt, ist ganz besonders Monika Götz zu verdanken, die im Jahr 2004 begonnen hatte, die ersten Nachbarschaftsmediatoren hier im Kiez zu schulen und die „Konfliktagentur“ zu koordinieren. Aber auch als die Finanzierung ihrer Koordinationstelle Ende 2007 weggefallen war, haben die Mediator/innen aus eigenen Kräften weitergemacht. Dabei hat das SprengelHaus mit kostenfreien Räumen sehr geholfen.

Am 12. Juni 2009 eröffnete die "Konfliktagentur im Sprengelkiez – Stadtteilmediation Wedding" ihre neuen Räume am Sparrplatz. Fast täglich soll das Büro für Ratsuchende geöffnet sein.

Was ist eigentlich Stadtteilmediation?

Mediation im Gemeinwesen unterstützt Menschen dabei, Konflikte in ihrer unmittelbaren sozialen Umgebung konstruktiv zu lösen. Nachbarn lernen so, ihre Konflikte selbstverantwortlich zu lösen. Vermittelt wird also in Streitfällen aller Art - bei Zoff in der Nachbarschaft oder in Vereinen, aber auch in Familie und Partnerschaft. Für alle Bewohner/innen des Sprengelkiezes ist das kostenfrei (Spenden sind trotzdem gern gesehen).

Zum Angebot gehören:

  • Vorgespräche und Konfliktberatung
  • Vermittlung im Streitfall
  • Nachbarschafts- und Stadtteilmediation
  • Infoveranstaltungen zum Thema Mediation
  • Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch - bei anderen Sprachen Vermittlung an andere Mediatoren

Zielstellung des Projekts:

Mit der Eröffnung des neuen Büros 2009 wurde zunächst das Ziel erreicht, die Konfliktagentur als eigenständige Einrichtung sozialräumlich im Kiez  zu verankern und die ehrenamtliche Tätigkeit der MediatorInnen in eigenen Räumen zu verstetigen.

Ziele der Projektarbeit waren weiterhin:

  • Die Vermeidung von Konflikteskalationen im öffentlichen Raum (Sparrplatz):Wie in den Jahren zuvor, haben die MediatorInnen zur Entschärfung des sog. „Trinkerkonflikts“ am Sparrplatz beigetragen; laut Gesprächen mit Anwohnern hat sich die Situation am Sparrplatz in den darauf folgenden Monaten beruhigt. So wurde z. B. ein Teil der sog. „Trinker“ aktiv in die Renovierungsarbeiten der Konfliktagentur einbezogen; seither haben einige von ihnen eine „Ordnerfunktion“ auf dem Platz übernommen. In einigen lautstark auf dem Platz ausgetragenen Konflikten zwischen Trinkern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund haben die MediatorInnen vermittelt. In enger Zusammenarbeit mit dem Streetworkerprojekt von Gangway e.V. in denselben Räumen gelang es, ein niedrigschwelliges Angebot der Gemeinwesenarbeit (Stadtteilmediation) und Straßensozialarbeit am Sparrplatz zu etablieren, das von den Anwohnern sehr gut angenommen wird. Synergieeffekte dieser Zusammenarbeit zwischen den MediatorInnen und Gangway liegen insbesondere darin, dass wir gute Kommunikationswege in die Gruppe der sog. Trinker herstellen konnten. Aufgrund der persönlichen Kontakte, die wir zu einzelnen von ihnen aufbauen konnten, ist es gelungen, dass sie inzwischen auch selbst dazu beitragen, auftretende Konflikte auf dem Sparrplatz zu entschärfen.
  • Die Vermeidung von Konflikteskalationen in halböffentlichen (Mietshäusern) und privaten Räumen: Seit April 2009 wurden folgende Konfliktberatungen bzw. Mediationen von den ehrenamtlichen MediatorInnen durchgeführt, die teilweise noch andauern: zwei Konfliktberatungen (Mieterkonflikte), eine Konfliktberatung (Kita), eine Mediation (Kita), eine Mediation (Nachbarschaftsstreit), eine Konfliktberatung (soziale Einrichtung), ein Schulkonflikt (Streit zwischen Eltern), eine Mediation (Kita), eine Mediation (Mieterkonflikt im Auftrag von Wohnungsbaugesellschaft); eine Mediation (Nachbarschaftskonflikt, vermittelt durch Polizei), zwei Familien- bzw. Paarmediationen.
  • Die Förderung bürgerschaftlichen Engagements und ehrenamtlicher Tätigkeit als wichtiges Instrument der Nachbarschafts- und Stadtteilentwicklung:

In der Konfliktagentur engagieren sich kontinuierlich 10 ehrenamtliche MediatorInnen; fast alle von ihnen leben im Sprengelkiez und wollen mit ihrem Engagement zur Bewahrung des sozialen Friedens im Quartier bzw. in ihrem unmittelbaren Lebens- und Arbeitsumfeld beitragen. Seit Eröffnung der Konfliktagentur haben sich viele neue Interessenten mit Mediationsausbildungen bei uns vorgestellt, die in der Konfliktagentur ehrenamtlich mitarbeiten wollen.

Foto: Peter Kölber

Zusammenarbeit mit GESOBAU und Gangway

Die Konfliktagentur besteht seit 2004 und arbeitete bisher hauptsächlich ehrenamtlich. Rund zehn ausgebildete MediatorInnen bieten kostenfreie Konfliktvermittlung und -beratung an. Seit April 2009 können sie ihre Arbeit mit Unterstützung der Gesobau AG und der Hilfe von vielen Nachbarn, die rund um den Sparrplatz wohnen, in eigenen Räumen am Sparrplatz fortsetzen. Die GESOBAU überlässt den MediatorInnen die neuen Räume zum Nebenkostenpreis und stellt zusätzlich finanzielle Mittel für Mediationen zwischen MieterInnen der GESOBAU bereit. Die Räume wurden bis 2011 zusammen mit Gangway e.V. und dem Streetworker-Projekt für den Sparrplatz genutzt.

Kontakt:

Konfliktagentur im Sprengelkiez
Silka Riedel
Sparrstraße 19
13353 Berlin
kontakt[at]konfliktagentur[.]de
www.konfliktagentur.de

Feste Sprechzeiten: Di 16-18 Uhr, Mi 15 bis 18 Uhr, Do 18-20 Uhr u. nach Vereinbarung
Tel. 030 / 347 174 48

Dr. Franziska Becker, bearb. A. Wispler
 
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