Französischer Sektor

Zusammen mit Reinickendorf bildete Wedding den französischen Besatzungsektor.
Unter dem ersten Bürgermeister der Nachkriegszeit, dem Sozialdemokraten Walter Röber, begann ab 1946 der Wiederaufbau des Bezirks. Wichtig waren zunächst Wohnungen für die vielen obdachlos gewordenen Menschen. Unter dem Motto "Der Wedding ändert sein Gesicht" begann man mit der Sanierung großer zusammenhängender Wohngebiete, wobei jedoch vielfach soziale Strukturen und erhaltenswerte Bausubstanz zerstört wurden.

Inzwischen sieht man allerdings von Abriß und Kahlschlagsanierung ab. Durch den Mauerbau 1961 wurde das Wirtschaftsgefüge des Bezirks hart getroffen. Viele Geschäfte, Kaufhäuser, Kinos und Restaurants gingen zugrunde. Junge Leute verließen den Bezirk, um sich woanders eine bessere Lebensgrundlage zu suchen.
Seit den siebziger Jahren war der Bezirk vom anhaltenden Verlust industrieller Arbeitsplätze besonders betroffen. Durch die Schließung der AEG-Werke hatte die Elektrobranche ihre führende Rolle im Bezirk verloren. Auf dem ehemaligen AEG-Gelände errichtete das Computerunternehmen Nixdorf schließlich ein großes Werk.

Weitere Nutzer des Geländes sind das Berliner Innovations- und Gründerzentrum sowie der Technologie- und Innovationspark.
Als Standort für Forschung und Lehre gewann der Bezirk an Bedeutung. 1971 wurden mehrere Hochschulen und Akademien zur Technischen Fachhochschule Berlin vereinigt. Heute studieren an der Luxemburger Straße über 3000 Fachhochschüler.
Das Rudolf-Virchow-Krankenhaus wurde 1987 von der Freien Universität übernommen und seither zusammen mit dem ehemaligen Klinikum Charlottenburg als Universitätsklinikum Rudolf Virchow geführt. Später wurde es mit dem Deutsche Herzzentrum Berlin verbunden. Nunmehr ist das Klinikum Teil der berühmten Charité, die der Humboldt-Universität angegliedert ist.

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