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Donnerstag, 08.11.2007

BioLogo - so lernen Kinder Natur kennen

Ganz neue Welten tun sich unter dem Mikroskop auf. Foto: BioLogo

Gibt es Elefanten im Grunewald? Wie sieht eine Pusteblume aus? Trotz der vielen Naturoasen im Wedding wie dem Nordufer, den Rehbergen und dem Humboldthain fehlt vielen Kindern im Kiez von Hause aus völlig der Bezug zur Natur.

Das Projekt „BioLogo“ engagiert sich seit Juni 2006 in den Kindergärten und Grundschulen des Sprengelkiezes in Form von Ausflügen, Naturprojekten und spielerischen Natur-Wissensstunden in den Einrichtungen selbst. Kindern ab drei Jahren und Jugendlichen wird so die Möglichkeit geboten, auf direktem Wege vor allem einheimische Tiere und Pflanzen und ihre natürliche Umgebung kennen zu lernen. Was wächst und krabbelt in der Natur? Wie überleben Tiere und Pflanzen auch in städtischer Umgebung? Wie verhalte ich mich umweltgerecht? Bei der Beantwortung dieser Fragen bietet BioLogo den Kindern eine Fülle an Anschauungsmaterialien (z.B. Naturmaterialien, Tierpräparate, Modelle, Versuchsanordnungen und Spiele), wie sie in den Kindergärten und auch Schulen nicht vorhanden sind.

 

Natur begreifen

Was krabbelt denn da? Foto: BioLogo

Je nach dem Alter der Kinder steht in den Veranstaltungen von BioLogo der spielerische oder der wissenschaftliche Aspekt stärker im Vordergrund. Vor allem ist es jedoch wichtig, dass die Kinder Natur erleben, begreifen, benennen und nachahmen können. So wird ein umfassendes Wissen und der Respekt vor der Natur wie nebenbei vermittelt.

Sehr wichtig für unseren Kiez mit seinem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund ist hierbei, dass durch die Verwendung vieler Bilder und konkreter Beispiele (z.B. direkte Beobachtung von Tieren) auch Kinder mit Sprachschwierigkeiten gut am Gruppenerlebnis teilnehmen können. Spielerisch vergrößern sie ihren deutschen Wortschatz und üben ihre Kommunikationsfähigkeit.

Praktisch: Hofbegrünung beim Sparrpladen

Hofbegrünung beim Sparrladen.

In Naturprojekten wie kürzlich in der von BioLogo initiierten Hofbegrünung des Sparrladens werden weitere soziale Kompetenzen gefördert. Dort wurde im Hinterhof vor den Fenstern des Sparrladens ein etwa 25 qm großes ungenutztes schattiges Stückchen Hinterhof mit Stauden und Hecken bepflanzt. Die Idee entstand, weil Nachbarn dort immer wieder Müll aus dem Fenster in den Hof werfen. Die Gesobau spendete etwas für den Kauf der Stauden und nun kümmern sich die Kinder um den kleinen Garten, sie erfahren gemeinschaftliches „Machen“, erlernen Verantwortung für ein Projekt und identifizieren sich mit dem Geleisteten. Hoffentlich können so auch die Nachbarn überzeugt werden, dass es für Müll Tonnen gibt…

Durchgeführt wird das BioLogo-Projekt im Sprengelkiez durch die Biologinnen Inge Steinmetz und Sandra Hülse, die beide mit viel Erfahrung und großem Spaß mit den Kindern arbeiten - wegen des großen Erfolges und der großen Nachfrage auf jeden Fall noch bis Mai 2008.

Weitere Informationen und Kontakt:
www.biologo-online.de

Diplom-Biologin Sandra Hülse
Eylauer Straße 4
10965 Berlin
Telefon: 030.56 97 35 61
Mobil: 0170.8 96 51 92
e-mail: biologo-naturerlebnis(at)web.de

Das Netzwerk

Etwas wachsen sehen und sich kümmern - wichtige Erfahrungen für die BioLogo-Kinder. foto: BioLogo

Das Projekt BioLogo läuft im Sprengelkiez seit 2006 in allen drei Grundschulen im Kiez (Trift-Grundschule, Hermann-Herzog-Grundschule und Brüder-Grimm-Grundschule), im Sparrladen (Trialog e.V.) und in neun Kindergärten (EKT Frischlinge e.V., EKT Montessori-Kinderladen Wedding e.V., EKT Sonnenblume e.V., Eikita Hinterhoftiger e.V., Kita der Ostergemeinde, EKT Wolke 7 e.V., städtische Kindertagesstätte Lynarstr., Kita Eisbären und Kita Pustebär).

BioLogo wurde 2004 in Berlin gegründet. Aufgrund des großen Erfolges und der regen Nachfrage konnte BioLogo schon bald zu einem Netzwerk mehrerer freiberuflicher Diplombiologen ausgeweitet werden, die nun selbstverantwortlich, aber in enger Kooperation miteinander arbeiten. Jedes Mitglied bringt dabei unterschiedliche Erfahrungen und Schwerpunkte in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein. Durch den regelmäßigen Austausch von Ideen, Erfahrungen und bei Bedarf auch Materialien wird das Angebot von BioLogo ständig erweitert und optimiert. Bei größeren Veranstaltungen kann die Betreuungsintensität durch den Einsatz mehrerer Teammitglieder erhöht werden.

Text und Fotos: BioLogo, bearb. Anne Wispler