Der Rote Wedding

Durch die fortschreitende Industrialisierung stand der Wedding bald vor kaum lösbaren sozialen Problemen. Es entstanden Massenquartiere für die ständig wachsende Arbeiterschaft. Eine der berüchtigsten "Mietskasernen" war "Meyers Hof", 1874 in der Ackerstraße 133 entstand und zeitweise fast 2000 Menschen beherbergte.

Die Arbeiterschaft lebte nur am Rande des Existenzminimums. Die Sozialdemokratie als ihre Interessenvertretung hatte großen Zulauf, wurde jedoch, etwa durch die Sozialistengesetze, zunächst erbittert bekämpft. Auch das preußische Dreiklassenwahlrecht, wonach die Hälfte der
Stadtverordneten Hauseigentümer sein mussten, benachteiligte die Arbeiter.

Der wohlhabende Verlagsbuchhändler Hugo Heimann ließ daher an der Prinzenallee Häuser bauen und machte Arbeiter zu ihren Besitzern. Wegen ihrer Bewohner wurden die Häuser im Wedding bald als die "Roten Häuser" bekannt.
Bürgertum und Kicrhe versuchten, auch aus Angst vor der Sozialdemokratie, die Missstände ein wenig zu mildern.
Auch der Arzt und Politiker Rudolf Virchow machte sich große Sorgen und setzte sich für den Bau eines Krankenhauses ein. Es entstand die größte und damals modernste Krankenanstalt Berlins. Sie wurde nach ihrem Förderer "Rudolf-Virchow-Krankenhaus" genannt.

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