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Diskussionsergebnisse: So könnte es nach dem QM weitergehen
Wie geht es weiter, wenn es in einigen Jahren kein Quartiersmanagement mehr gibt? Wie können angestoßene Entwicklungen verstetigt und Erfolge langfristig gesichert werden? - Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Veranstaltung der vier Weddinger Quartiers- und Stadtteilmanagements im Rahmen der „Tage des interkulturellen Dialogs“ 2008.
Etliche Interessierte folgten der Einladung und beteiligten sich an einer spannenden Veranstaltung in den Räumen von ExRotaprint, einer ehemaligen Druckmaschinenfabrik im Berliner Wedding.
Vorgeschichte
Im Rahmen der Quartiers- und Stadtteilmanagementverfahren haben sich in den letzten Jahren unterschiedliche Formen der Bürgerbeteiligung etabliert. Jedes Gebiet hat in Bezug auf seine soziale Infrastruktur andere Voraussetzungen, die Teams vor Ort haben vielfältige Ansätze und Strategien zur Aktivierung der Bewohnerinnen und Bewohner - überwiegend mit Migrationshintergrund - entwickelt und erprobt. Im Hinblick auf die begrenzte Laufzeit von Förderprogrammen wie „Soziale Stadt“ ist es notwendig, schon frühzeitig über Strategien der Verstetigung nachzudenken. Welche Strukturen helfen, das bisherige Engagement langfristig und jenseits der bisherigen finanziellen Mittelvergabe sicherzustellen?
Nach einer kurzen Einführung durch den Moderator Herrn Scheibig, wurden zunächst Ideen und Stichpunkte zum Thema „Bürgerschaftliches Engagement“ und „Beteiligung“ gesammelt. Hierbei zeigte sich schnell, dass die Erfahrungen und Ressourcen in den vier Quartieren sehr unterschiedlich sind. Deswegen bildeten sich vier Arbeitsgruppen, in denen ein intensiver Austausch über mögliche Schritte hin zu tragfähigen Beteiligungsstrukturen geführt wurde.
Anschließend kamen alle Teilnehmenden wieder im Plenum zusammen und stellten sich ihre Arbeitsergebnisse vor.
Interessant dabei war, dass sich die dabei favorisierten Modelle zwar unterschieden, allerdings nicht zwingend als „richtiger Weg“ betrachtet wurden. Während eine Arbeitsgruppe dazu tendierte eine Bürgerstiftung zu gründen, aus deren jährlichen Ausschüttungen ein Aktionsfonds für kleine Aktionen und Projekte ermöglicht werden sollte, hielt eine andere es für zielführender, alle aktiven Gruppen des Quartiers an der Entwicklung eines „Stadtteilkonzeptes“ zu beteiligen, welches von einem Kiezrat koordiniert werden könnte. Andere Ideen waren der Aufbau eines lokalen Interessen- und Kontaktpools, der zunächst die im Quartier vorhandenen Ressourcen bündelt sowie vernetzt und aus dessen Aktiven dann stabile Planzellen (beispielsweise in Form von Initiativen, Vereinen, einer Genossenschaft oder Bürgerstiftung) gebildet werden können.
Vorgeschlagen wurden außerdem die stärkere Einbindung der Verwaltung in Form eines Vor-Ort-Büros und ein deutlicherer Fokus auf die lokalwirtschaftlichen Möglichkeiten des Quartiers.
Fazit
Als wesentlich für die Sicherung der bisherigen Erfolge erscheint den meisten Aktiven zunächst die Bereitstellung der nötigen Infrastruktur, beispielsweise kostenfrei nutzbarer Räumlichkeiten. Außerdem spielt auch der finanzielle Aspekt eine wesentliche Rolle. So wurden es von vielen als notwendig erachtet, auch zukünftig über einen kleinen Stadtteiletat verfügen zu können. Und schließlich stellte sich als unerlässlich heraus, konkrete Probleme und die kleinen Initiativen, die diese aufgreifen, wahrzunehmen und zu unterstützen. Denn darum geht es im Wesentlichen: Selbsthilfestrukturen für Engagierte im und aus dem Quartier zu entwickeln. Welche Formen sich dabei für welches Gebiet am ehesten eignen, soll in Folgeveranstaltungen erarbeitet werden.
- In den kostenlos zur Verfügung gestellten Räumen der ehemaligen Druckmaschinenfabrik "ExRotaprint" fand die Veranstaltung statt. Foto: E. Schönrock
Wir danken allen Teilnehmenden für ihr Engagement, den Organisatoren, sowie ExRotaprint für die kostenlose Bereitstellung der Räumlichkeiten.