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Donnerstag, 05.11.2015

Wie geht es weiter im SprengelKiez?

„Wie geht es weiter im SprengelKiez? – Soziale Bedarfe und ihre Deckung durch ein eigenständiges Akteursnetzwerk“

Diese Fragestellung untersuchte Paula Salomo, Studentin der Historischen Urbanistik (MA) an der Technischen Universität Berlin im Rahmen ihrer Masterarbeit. Bei der 5. Veranstaltung der Informationsreihe Verstetigung am 4. November, stellte sie die Ergebnisse ihrer Arbeit vor und zur Diskussion.

 

 

Einen kleinen Einblick in Ihre Arbeit geben die erstellten Netzwerkkarten.

Grafik: Paula Salomo
Grafik: Paula Salomo

Kooperationsnetzwerk

Was ist dargestellt?

Auf Grundlage der vom QM-Team durchgeführten Interviews zur Verstetigung sowie der Projektübersicht der vom QM geförderten Projekte werden die vorhandenen Kooperationen im Sprengelkiez abgebildet. Die dunkelgrünen Knoten sind dabei lokale Akteurinnen, Akteure und Institutionen, die hellgrünen Knoten liegen außerhalb. Private Akteurinnen und Akteure wurden anonymisiert und besitzen einen grauen Knoten. Das Quartiersmanagement sowie der Quartiersrat wurden bewusst ausgeschlossen, da diese Institutionen (bald) nicht mehr existieren.

Was kann abgelesen werden?

Die Größe der Knoten bezieht sich auf die Betweenness-Zentralität, dies bedeutet, dass ein Knoten umso größer ist, je häufiger die Akteurin/der Akteur/die Institution auf dem kürzesten Weg zwischen zwei anderen Knoten liegt. Je größer der Knoten, desto größer ist also die Bedeutung als Vermittler von Kontakten, Informationen etc. Die größten Zentralitäten besitzen hier die Leo-Lionni-Grundschule, der Nachbarschaftsladen, Integritude e.V., das SprengelHaus sowie bwgt e.V. Besonders überraschend ist das Ergebnis der Leo-Lionni-Grundschule, da die zweite Grundschule im Quartier keine annähernd so große Rolle spielt.

Die meisten direkten Kooperationspartner besitzt der Nachbarschaftsladen, was seiner Funktion als Beratungs- und Anlaufstelle und somit der Zusammenarbeit mit vielen Institutionen entspricht.
Insgesamt ist das Netzwerk nicht sehr dicht, das heißt, die direkten Verbindungen sind eher schwach ausgeprägt. Jedoch ist das Netzwerk sehr weit gefächert und teilt sich nicht in einzelne Untergruppen auf – ein Zerfallen des Netzwerkes ist also nicht wahrscheinlich. Allerdings sind die oben genannten Knotenpunkte wichtig für den Informationsfluss und die Aktivität im Netzwerk. Würden diese wegfallen, würde das Netzwerk also geschwächt. Bleibt das Netzwerk so erhalten, können im Durchschnitt Knoten untereinander über nur zwei andere Knoten erreicht werden.Der Kommunikationsfluss wird also zu Recht als gut wahrgenommen. Das als informell beschriebene Netzwerk verfügt außerdem über viele formelle Kooperationen und bietet darüber hinaus zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten.
Betrachtet man nur das lokale Kooperationsnetzwerk (zweite Abbildung), verschieben sich die Bedeutungen leicht. Hier übernimmt nun das SprengelHaus am häufigsten die Mittlerrolle.

Grafik: Paula Salomo

Positionsnetzwerk (Hauptakteure)

Was ist dargestellt?

Auf Grundlage der vom QM-Team durchgeführten Interviews zur Verstetigung werden die von den Befragten als am wichtigsten erachteten Institutionen und Personen abgebildet. Die Pfeile geben an, wer wen als Hauptakteurin/Hauptakteur benannt hat. Die dunkelgrünen Knoten sind dabei lokale Akteurinnen, Akteure und Institutionen, die hellgrünen Knoten liegen außerhalb. Private Akteurinnen und Akteure wurden anonymisiert. Das Quartiersmanagement sowie der Quartiersrat wurden bewusst ausgeschlossen, da diese Institutionen (bald) nicht mehr existieren.

 

Was kann abgelesen werden?

Die größten Knoten im Netzwerk wurden am häufigsten von anderen Befragten genannt. Die durch rosa Kanten verbundenen Knoten haben sich gegenseitig genannt. Die meisten Wahlen erhielten das SprengelHaus, die Kinderfarm und der Abenteuerspielplatz Telux. Es ist allerdings zu beachten, dass die Trennung zwischen SprengelHaus und Nachbarschaftsladen nicht bei allen Befragten explizit erfolgte, wodurch wahrscheinlich ist, dass bei der Nennung des SprengelHauses der Nachbarschaftsladen oft mitgedacht wurde. Die Wahl zur Hauptakteurin/zum Hauptakteur kann durchaus als Ansehen oder Prestige interpretiert werden. Besonders auffällig ist, dass auch Privatpersonen eine große Rolle zu spielen scheinen. Diese sind zwar oft an Institutionen angegliedert, sind aber offensichtlich in der Wahrnehmung besonders wichtig für das Netzwerk. Wird darüber hinaus das Kooperationsnetzwerk mit dem Positionsnetzwerk verglichen, fällt auf, dass die als besonders wichtig wahrgenommenen Knoten nicht unbedingt den Knoten mit den meisten Kooperationen entsprechen.

Wer nicht dabei sein konnte, hat noch eine zweite Chance. Am 19.11.15 stellt Paula Salomo ihre Ergebnisse beim MARKT DER IDEEN im Nachbarschaftsladen nochmal vor.

Die Präsentation des gestrigen Abends und das Arbeitsblatt können hier runtergeladen werden.

Erklärungen zu den Netzwerkkarten: Paula Salomo; Text und Foto: QM-Team/AG
 
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