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Donnerstag, 10.04.2014

Der Lenz ist da!

Frühjahrsempfang im Sprengelhaus

Köstlichlichkeiten am Buffet
Evelyn Keskin vom Nachbarschaftsladen
Selbstgemachtes findet regen Zuspruch
Hans Georg Rennert bereitet sich auf seine Ansprache vor
Hier präsentiert er die neue Programmbroschüre
Danach war viel Zeit für einen netten Plausch unter Nachbarn

 

Offen für alle – dies war das Motto des Frühjahrsempfangs im SprengelHaus am 3. April. Und einen schöneren Tag hätte es für diesen Anlass nicht geben können: Die Sonne schien April mit August verwechselt zu haben und hatte bereits am Morgen sämtliche Wolken vom Himmel geföhnt. Der Nachbarschaftsladen ist der Eingang zum SprengelHaus. Die vollen Bücherregale sowie Computer, die zur öffentlichen Nutzung einladen, geben ein Gefühl des Willkommenseins. Als wir den Nachbarschaftsladen betreten, füllt sich das Haus gerade mit Gästen, die sich für das interkulturelle Gemeinwesenzentrum mit Gesundheitsförderung, wie das SprengelHaus in seinen Anfangszeiten hieß, interessieren. Der Frühjahrsempfang soll die Erfolge und die Vielfalt der Angebote des SprengelHauses aufzeigen. Und die sind beachtlich wie man schnell erkenn kann. Neben netten Unterhaltungen bei Kaffee, Kuchen oder auch herzhaften Snacks konnten die Gäste sich Bilder sowie Videos von verschiedenen Aktionen anschauen.

Das Haus selbst war anfangs ein Experiment, aber ein erfolgreiches, wie sich heute herausstellt. Die Gratwanderung zwischen gemeinschaftsförderndem Anspruch und wirtschaftlichen Erfordernissen ist noch nicht zu Ende (wird sie wohl auch nie sein), aber das SprengelHaus ist inzwischen die Institution im Kiezleben. Die Schwerpunkte des Hauses liegen bei Nachbarschaftsarbeit, Bildung und Gesundheit. Die Tür des Nachbarschaftsladens in der Sprengelstraße 15 ist für jeden offen. Egal in welcher Lebenslage man sich befindet, hier wird versucht zu helfen. Kostenlose Rechtsberatung bei Hartz IV (Alg II), individuelle Hilfestellung und Begleitung zu Ämtern etc. oder auch Sprechstunden für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige. Die Kooperationspartner des SprengelHauses sind der AWO Kreisverband Berlin Mitte e.V., der Moabiter Ratschlag e.V. sowie die WeTek Berlin gGmbH.

„Wir wollen bekannter werden, damit die Leute sehen, was das SprengelHaus anbietet, wie vielfältig unsere Aktivitäten sind.“, sagt Claudia Schwartz, Geschäftsführerin des Nachbarschaftsladen über den Frühjahrsempfang. Zu unserem Gespräch gesellt sich Narcisse Djakam, Leiter der Organisation iNTEGRiTUDE.ORG. Integritude ist eine Initiative zur Stärkung der Zusammengehörigkeit der Menschen aus aller Welt. Sie organisiert verschiedene Projekte wie den Poetry Slam „Slamrakete“ oder ein Kulturmatinée, die einmal im Monat stattfindet. Auch er ist froh, dass es das SprengelHaus gibt. „Hier hat unser Verein sein Zuhause gefunden und wir sind glücklich über die Möglichkeiten, die das SprengelHaus bietet und die Unterstützung, die wir von hier empfangen.“

Bei leckerem Essen machten es sich die Gäste gemütlich und Hans Georg Rennert hielt eine kleine Begrüßungsrede. Zunächst stellte er den Zuhörern das neue Programmheft des SprengelHauses vor. In dieser Broschüre ist die vorher genannte Vielfältigkeit der Aktivitäten aufgeführt. Einmal das Heft aufgeschlagen, da strahlt mich schon das Angebot „In Mutters Kochtopf geschaut“ an. Viel mehr lesen brauchte ich gar nicht, sondern nur schauen: wann und wo? Ich bin dabei! Beim weiteren Durchblättern beeindruckt auch die große Anzahl an Bildungsprojekten. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, den mittleren Schulabschluss MSA nachzuholen oder eine berufsbegleitende Ausbildung zur Erzieherin zu machen. Immer mehr Angebote kann das SprengelHaus verbuchen, doch trotz der großen Nachfrage ist die Finanzierung des Hauses eine stets brennende Frage. Bisher wurden immer wieder öffentliche Förderungen bereitgestellt, um dieses Projekt, das nun schon seit mehr als 10 Jahren existiert, zu unterstützen.

Der Frühjahrsempfang hat gezeigt, dass viele Menschen die interkulturelle Arbeit mit großartigen Ideen fördern wollen und können. Der Erfolg kann sich sehen lassen und so, wie die im Frühling blühende Pusteblume ihre Blüten durch den Wind an andere Orte tragen lässt, so wird sich der Erfolg des SprengelHauses auch weiterhin verbreiten und hier im Kiez auf fruchtbaren Boden treffen.

Lorena Pond